Mosteiros – Eine Reise dorthin, wo der Kaffee wächst

Herzlich willkommen im Schlaraffenland. So riecht Mosteiros! Schon von Weitem erfüllt der herrliche Duft von frisch geröstetem Kaffee die Luft. Umgeben von der schönsten Sprache der Welt genießen wir pures, unverfälschtes Morgengold. Der perfekte Start in den Tag! Bem-vindo, tud dret? Ich bin Amaralido und meine Blutgruppe ist Koffein ;-) Mit diesen Worten begrüßt uns Senhor Marquez Baessa, seines Zeichens Kaffeebaron der Kapverden. Der smarte 60 Jährige mit einem biologischen Alter von 35 und einem Körperbau à la Ned Flanders hat sich auf der Rückseite seiner Firma einen Garten Eden geschaffen. Zucker und Milch?! Wir lassen uns nichts versüßen und auch nichts weismachen fügt Amaralido schmunzelnd hinzu und schlürft genüsslich zwischen Bougainvilleen und Papayabäumen sein ausgezeichnetes Produkt. Uns lockt nun die zarteste und luftigste Versuchung seit es Omelettes gibt: Rhythmische Salsa Klänge vermischen sich mit dem Gegacker fröhlicher Hühner, der kurze Aufstieg zur Pension Gira Lua, die mit viel Leidenschaft von der heiteren Kubanerin Julie geführt wird, ist ein Leichtes. Auf der unverbauten 360° Panoramadachterrasse genießen wir nicht nur unsere mit frischen Kartoffeln und Tomaten zubereitete Eierspeise, sondern auch die grenzenlose Sicht. Unsere Blicke schwingen zwischen dem offenen Ozean und den dichten Wäldern des Monte Velha, in denen Kaffeesträucher Bananenstauden und Mangobäume küssen, hin und her.
Unverhofft kommt oft! Stammgast Luís, fleißiger Landwirt auf Kaffeepause bietet uns eine Führung durch seine Felder an. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Von EU-Gurkenverordnung keine Spur, hier lässt man der Natur freien Lauf. Die Kürbisse sind krumm und bucklert, die Erdbeeren sind winzig aber leuchtend rot und süß wie Pralinen und die bunten, tropischen Mangos fliegen nicht um den halben Erdball sondern direkt in den Mund. Das Wandern durch unwegsames Terrain macht hungrig. Fürs Mittagessen empfiehlt uns Luís das Restaurant Tchon de Cafe: „Claudinha verarbeitet ausschließlich mein Obst und Gemüse.“ Noch ein schneller Sprung ins Meer bevor wir frisches Thunfischfilet mit in portugiesischem Olivenöl herausgebrutzelten Kürbisspalten genießen. Der Fisch ist so butterzart, dass man ihn genauso gut auch mit den Wimpern kauen kann – ein Hochgenuss! Nun gönnen wir uns eine ausgiebige Siesta und freuen uns auf das abendliche Churrasco mit Livemusik. Mosteiros – ein Ort zum Schlemmen.