Ribeira da Prata – Schon mal Schildkröten beim Schlüpfen beobachtet?
Der Schatz am Silberstrand. Mord und Geiselnahme? Um an das Juwel am feinen, strahlend schwarzen Sandstrand zu gelangen, bedarf es auch keiner Schatzkarte, es genügt nach Txapo Ausschau zu halten. Diese „Schatzsuche“ ist in der Tat ein Kinderspiel. Der Hüter des kapverdischen Goldes ist im Meeresschildkrötendorf bekannt wie ein bunter Hund, auch Tagestouristen sticht der gestählte Sechzigjährige sofort ins Auge. Dank Txapo spare ich mir den Strom fürs Radio schmunzelt Zeza, die mit viel Herzblut die einzige Pension im Dorf betreibt. Flotte Batuque Beats wummern von Lautsprechern, die der exzentrische Kreole geschickt an sein Moped angebracht hat, pünktlich ab neun Uhr ist für kostenlose Beschallung gesorgt. Der Ritter der Kokosnuss klatscht auf seinen Sozius: „No bai! Auf geht’s, ich zeige Dir das Produkt, das für uns viel mehr wert ist als jeder Silberling oder Goldbarren.“ Nach knappen fünf Minuten landen wir in einer Szenerie, die Karl May sofort zu Stift und Papier greifen ließe. Tanzende Palmen soweit das Auge reicht und im Hintergrund der grenzenlose tiefblaue Ozean. Txapo schwingt sich vom Moped und erklimmt, besser als jeder Makake, den Stamm. Noch bevor wir die einmalige Landschaft auf uns wirken lassen können hat der Kokosnusspflücker zehn Früchte vom Baum geholt. Der Planet steigt und der Silverbeach beginnt seine wahre Magie zu entfachen. Der Vulkansand schimmert, leuchtet und glänzt dank der einfallenden Sonnenstrahlen. Die Palme spendet nicht nur angenehmen Schatten, sie schenkt mir auch meine Lieblingsfrucht. Sonne, Sand, Strand & Siesta. Der menschenleere Ribeira da Prata lädt zur Mittagsruhe ein. Wir versinken in die Hängematten und lassen die Fünfe gerade sein – relax to the max!