Cidade Velha und Chão Bom – Anfang und Ende der Kolonialgeschichte

Die Eisdielen Saison wird eingeleitet und der Klassiker mit knackiger Sahne, geraspelter weißer Schokolade, Erdbeersoße und zu guter Letzt leckerem Vanilleeis erfreut Groß und Klein. Wer hat die Geburtsurkunde der Bourbon-Vanille geschrieben? Edmond Albius, ein junger tüchtiger Sklave. Wer hat die mitunter schönsten Dinge der Welt erschaffen? Sklaven. Auch der ältesten Stadt des Archipels haben die Leibeigenen einen ganz besonderen Stempel aufgedrückt. Bei einer Wanderung durch das Ribeira Calabaceira, unter den Einheimischen als Mango Tal bekannt, staunt man über die grüne Oase. Das Cañon ist, und war insbesondere zur Geburtsstunde des transatlantischen Sklavenhandels dank des Reichtums an Süßwasser besonders fruchtbar. Sklaven, die wie Vieh aus Sierra Leone und Guinea-Bissau angeschifft wurden, sorgten mit unermüdlicher Arbeit dafür, dass die Landwirtschaft blühte. All jene Schiffe, die nach Südamerika aufbrachen legten in Cidade Velha einen Zwischenstopp ein und füllten Ihre Vorräte im Garten Eden der Insel Santiago. Neben Obst, Gemüse und Wasser bunkerten die Seeleute das wichtigste Handelsgut – Sklaven. Der Mensch als Ware. In der ältesten Stadt des Archipels sprudelten ab 1466 die Steuereinnahmen. Dank dem Exportschlager Sklave floss nur in Lissabon mehr Geld ins Staatssäckel als im vormaligen Ribeira Grande.
Die Kolonialgeschichte der Portugiesen auf Cabo Verde – schlimmer Anfang bringt wohl gut Ende? Mitnichten! Die Perversion des Heilens, es gibt nichts Bedrohlicheres als wenn Ärzte zu Mördern werden. Eine erschütternde und anschauliche Geschichtsstunde erlebt man bei einem Besuch des Campo da morte lenta, das Lager des langsamen Tods. Die Gräueltaten des Salazar Regime bringen auf tragische Weise zum Ausdruck warum der Unabhängigkeitskämpfer Amílcar Cabral von der Bevölkerung als Nationalheld gefeiert wird.