Estrada da Corda – Alpine Straßenbaukunst at its best
Ein Meisterwerk! Die Bauzeit betrug 23 Jahre, alleine die Pflasterung verschlang ein ganzes Jahrzehnt. Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Estrada da Corda. Willkommen auf einer der spektakulärsten Straßen der Welt. Die schönsten Dinge entstehen immer noch mit harter Arbeit und den eigenen Händen. Traumhafte Straßen gibt es viele, doch die Hauptschlagader Santo Antãos gräbt sich tief in die Erinnerung ein. Wunderbar bergig und kurvenreich gelangt man ausschließlich auf Kopfsteinpflaster binnen zwanzig Minuten von Meereshöhe auf gute 1300 Meter. Kiefern soweit das Auge reicht, man wähnt sich im Glottertal. Gestattet mir Professor Dr. Brinkmann zu zitieren: „Viele Menschen treten in Dein Leben – aber nur wenige hinterlassen Spuren in Deinem Herzen.“ Die unverbaute Sicht in das immergrüne Paúl genießend, gestattet uns Valentina einen Blick in den Kochtopf. Laba bu mo – wascht Eure Hände, in fünf Minuten ist das Essen fertig, Ihr seid meine Gäste. Vom Maiskorn bis zum Huhn alles aus eigenem Garten. Wir genießen die wohl beste Katxupa auf dem ganzen Archipel und noch bevor wir den Hendlhaxn abgefieselt haben lädt uns der rüstige Silvio zu einem Verdauungsspaziergang auf den Pico da Cruz ein. Bei angenehmer Kühle geht es im kapverdischen Flow an Pinien, Zypressen und Eukalyptus vorbei auf knappe 1.600 Meter. Vom Gefühl her kommt Schwarzwaldfeeling auf und dank strahlend blauen Himmels können wir sogar São Nicolau erspähen.
Wir wechseln wieder den Untergrund, und setzen unsere Fahrt gen Meer fort. Man kommt sich fast wie beim Autokorso der Meisterfeier eines Bundesligisten vor. Überall recken die Daumen nach oben und die hübschen Kreolinnen mit ihrem verschmitzten Lächeln werfen uns Handküsse zu.