Pedra Badejo – Das Affenbaby voll Genuß hält in der Hand die Kokosnuss
Die Cabo Verdianos gehen d’accord: „Das Leben hat uns gegenüber keinerlei Verpflichtung uns das zu geben, was wir uns wünschen. Man muss nehmen was man kriegen kann und dafür dankbar sein, dass es nicht schlechter ist als es ist.“ In Pedro Badejo ist es schöner als in Savannah mit seinen breiten Palmenstraßen. Bei den Cineasten unter Ihnen ist der Groschen schon längst gefallen. Hollywood Fans denken bei Palmenstraßen wohl automatisch an den North Canon Drive in Beverly Hills. Säumen in 902010 Karossen aus Zuffenhausen und Maranello die Allee, sind es in der Heimat der beliebten Sängerin Elida Almeida freundliche Kreolen, die frisch gepflückte Kokosnüsse den Passanten zum Verkauf anbieten – eine filmreife Szene.
Unverständlicherweise fristet der Tourismus im Osten der Insel ein eher stiefmütterliches Dasein. Ein Ausflug in die endlosen Felder von Pedro Badejo ist jedoch ein unvergessenes Erlebnis. Hier wird an vielen Ecken Zuckerrohr zum Nationalgetränk verarbeitet. Der charakteristische Geruch von selbstgebranntem Grogue erfüllt die Luft. Mit einer Machete bewaffnet tauchen wir ein in den kapverdischen Dschungel. Dalton, selbsternannter Weltmeister im Kokospalmen Klettern, zückt das riesige Buschmesser und schlägt gleich mal eine Staude Bananen: „Heute Abend gibt’s frischen Fisch mit schmackhaft frittierten Affenknackern.“ Kaum gesagt, huscht schon ein Eisvogel durchs Unterholz und wir vernehmen aus sicherer Entfernung das Gebrülle einer Makakenbande. Nach einer Stunde quer durch den tropischen Wald ist es Zeit für ein Picknick. Improvisation scheint der zweite Vorname eines jeden Cabo Verdianos zu sein. Aus Bananenblättern wird eine Decke geflochten und aus Ästen und herumliegenden Steinen ein Grill geschustert. Während die mitgebrachten Würste vor sich hin brutzeln stoßen wir mit Grogue-O aufs Leben an. Simplicidade – das Leben kann soooo herrlich einfach sein!