Ponta do Sol – Nomen est Omen
Am nördlichsten Zipfel des Archipels erwartet uns das beschauliche Fischerdörfchen Ponta do Sol. Hier wohnt die Gelassenheit. Die sonnenverwöhnte, lichtgeküsste 2.000 Seelen Gemeinde ist der perfekte „Hub“ um die Insel mit ganz viel Bergen, dem tiefen weiten Meer und zwei Tunnels zu entdecken.
Die traumhafte Aussicht vom Balkon auf die Steilhänge und den offenen, tosenden Atlantik sorgen für Hühnerpelle bei jedem Wanderer.
Vom Sonnen- ins Kirchendorf. Es frohlockt der Pfad der Achtsamkeit auf der Insel der Berge.
Entlang der Küste sind unsere einzigen Wegbegleiter vierbeiniger Natur und nach knapp einer Stunde wähnt man sich in Tibet. Der Zweitwohnsitz des Dalai Lama?
Besonders anmutig klebt Fontainhas, das kleine Bächlein, wie ein Raubvogelnest im Berghang. Wie ein Strauß frisch gepflückter, blühender bunter Blumen wächst der winzige Weiler aus dem schroffen Hang heraus – ein beeindruckendes, einmaliges Bild. Tchú, der selbsternannte Bürgermeister, heißt uns mit flottem Gesang und Tanz willkommen. Nicht nur der Blick, auch das frisch gebrutzelte Omelett reicht weit über den Tellerrand. Noch ein Schluck vom frisch gerösteten Kaffee bevor wir in typisch kapverdischer Manier „Nu bai, ben ma nós“ anstimmen. Pack mas, weiter geht’s!
Hier und da eine wellenreitende Schildkröte und mit etwas Glück dient eine Schule von Delfinen als pacemaker. Welch Naturschauspiel!
Der zweitgrößte Ozean verströmt einen feinen, erfrischenden Wassernebel und so geht es gemächlichen Schrittes immer am Wasser, welches sich in den schillerndsten Blau- und Grüntönen präsentiert, entlang zum schönsten Dorfplatz der Barlavento Insel nach Chã de Igreja.
Am einzigen Marktstand werden unsere Mühen, mit dem Besten was Sintanton’s Agrikultur zu bieten hat, belohnt.
Wohlschmeckende gelbe Batterien zur Stärkung und unseren Elektrolythaushalt gleichen wir mit frisch gepresstem Zuckerrohrsaft und Kokosnusswasser aus. Geschafft aber glücklich lassen wir uns von Johnny in seinem Aluguer zurück nach Ponta do Sol schubsen.
Hier scheint nicht nur der Ortsname Programm zu sein. Den Abend lassen wir bei gefühlvollen, kreolischen Klängen und Meeresrauschen im Música do Mar ausklingen.
Harmonisch wird der Fang des Tages mit spritzigen Weinen von der Vulkaninsel Fogo begleitet. Apropos Fisch. Wer die vollbeladenen, liebevoll bepinselten Fischerboote Marke Eigenbau nicht mit eigenen Augen gesehen hat, wird es für Anglerlatein halten. Also raus aufs Meer und mit den Einheimischen à la Cabo Verdiano mit Handleine für Nachschub sorgen – andere Länder, andere Sitten.
Am Wochenende kann sich Mann der schönsten Nebensache der Welt beim spielstarken Solpontense FC widmen und Frau sich von Isilda in ihrem Schönheitssalon Sol e Mar verwöhnen lassen – Relax to the max.
Ganz viel Berge? Das Fischerdörfchen ist der perfekte Angelpunkt um ins wunderschöne Herz des Eilands zu gelangen.