São Filipe – Kaiserwetter, Kolonialstil, Kultur, Katxupa
Überquert man auf dem Seeweg das kurze Stück des Atlantiks von der Insel der kapverdischen Wiege (Santiago) zur Insel des Feuers (Fogo) fühlt man, nachdem das erste Mal nach guten zwei Stunden das erste Mal Land gesichtet wird, sich an die griechische Ägäis mit ihren felsigen Inseln versetzt. Nicht nur landschaftlich, auch in puncto innerer Ruhe und Gelassenheit spielen beide Nationen in einer Liga. Egal, ob auf den Inseln über oder unter dem Winde, der Daumen zeigt stets nach oben. Die gemächlich schlendernden Passanten auf dem Weg vom Hafen in die wohl schönste Stadt des Archipels suchen nicht etwa nach einer Mitfahrgelegenheit, sie bringen mit dem Fingerzeig lediglich die Leichtigkeit des Seins zum Ausdruck. Vorbei am Kunstrasenplatz auf dem junge Talente ihrem Idol, dem Champions League erfahrenen Sohn der Stadt, Zé Luís nacheifern, geht es in die historische Altstadt. Kraftvolle kreolische Klänge klingen aus den mit viel Leidenschaft und toller Handwerkskunst renovierten Herrenhäusern. Sobrados, die in sämtlichen Farbtönen um die Wette strahlen, bunt bepflanzte, geschniegelte Dorfplätze, ein Rathaus im Kolonialstil und die in hellblau getünchte Igreja Nossa Senhora de Conceição mit ihren barocken Elementen verleihen der Stadt einen unverkennbaren Charme. In São Filipe wird sehr gerne über den endlosen Ozean philosophiert, man redet darüber wie die Sonne blutrot wird bevor sie ins Meer eintaucht. Man redet darüber wie der Planet jeden Tag seine Kraft verliert und die Kühle vom Meer heraufzieht und das Feuer nur noch im Herzen der Inselbewohner glüht. Wollt Ihr mitreden? Ab nach Fogo!