Vila das Pombas – Last stop before heaven
Eine Wanderung durch das immergrüne Paúl Tal zählt unumstritten zu den Highlights eines jeden Kapverden Urlaubs.
Bevor ich Sie ins immergrüne (Wander)paradies entführe, möchte ich noch einen letzten Trumpf aus meinem kurzärmligen Leiberl ziehen. Lust aufs Schlaraffenland?
Des Archipels Garten Eden vor Augen, kann man leicht übersehen, dass es den Himmel auch auf Erden gibt. Mit Passionsfrüchten und rudimentärem Deutsch bewaffnet empfängt uns nicht Hermes, sondern der sympathische Landwirt Simas: „Bom dia Deutschland, alles in Butter? Schaut, staunt und schlemmert. All meine Früchte sind ein Geschenk Gottes.“ Mit stolz geschwellter Brust öffnet der Familienvater die Pforten in sein Agrikultur Eldorado. Herzgewinnend und voller Begeisterungsfähigkeit führt uns der fleißige Handwerker vorbei an violett glänzenden Maracujapflanzen, hochhaushohen Palmen und grün leuchtenden Goiababäumen durch seine ertragreichen Bananenplantagen. Schneller als Lucky Luke seinen Revolver zückt, zieht Simas die Machete aus der Scheide und lädt zur Verkostung. Unisono stimmen wir ein „mmh, ist das lecker“ ein. Der Mittvierziger, seines Zeichens Ackermann mit Leib und Seele, erklärt uns voller Inbrunst, dass dieser natürliche Geschmack das Ergebnis von strahlendem Sonnenschein, sanftem Regen und heiliger Kuh-, Ziegen- und Schafscheiße ist. Auf Santo Antão läßt man den Lebensmitteln genauso viel Zeit wie den Sprossen. Nix pressiert – gut Ding will Weile haben. Diese Agrikult(o)ur macht deutlich, dass es keiner Lebensmittel Ampel oder irgendwelchen Biosiegeln bedarf. Wollen Sie sich weiterhin mit hohlen Phrasen wie Authentizität, Nachhaltigkeit, ressourcenschonend usw. berieseln lassen? Vergessen Sie all die zahllosen Biosiegel, springen Sie auf Grün und buchen Sie eine einmalige Reise in ein Land vor unserer Zeit.